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Monthly Archives: Mai 2009

Es hat sich einiges angesammelt. Hier in chronologischer Reihenfolge:

 

Martin Blumenau und sein FM4-Blog

fm5-Artikel von Martina Powell

KOMMpress-Blog

studiFM-Medienpodcast

punkt – Magazin der Jour-Studenten

 

Viel Spaß beim Nachlesen und -hören!

Kritisch sein heißt, für den Journalistenberuf zu brennen, darin waren sich die Diskutanten der Podiumsdiskussion „Generation unkritisch: Jungjournalisten ohne Mut und Prinzipien?“ vergangenen Freitag, 8.Mai 2009 in der Fachhochschule der Wirtschaftskammer Wien einig. Darüber ob Jungjournalisten nun tatsächlich unkritisch sind oder nicht, und wo die Gründe dafür liegen könnten, gab es verschiedenen Ansichten.

„Ich will gerne daneben liegen. Ich bin schon oft daneben gelegen. Aber in dieser Sache kann ich es nicht anders sehen“, stellte Anneliese Rohrer, Kurier-Kolumnistin und Lektorin des Journalismus-Studienganges an der Fachhochschule, am Beginn der Diskussion fest. Rohrer hatte schon vor der Diskussion in einem ORF-Interview mit Alfred Dorfer die Kritiklosigkeit und Verzagtheit der Jungjournalisten beklagt. Auch der volle Hörsaal bei strahlendem Wetter, in dem die Diskussion stattfand, konnte sie davon nicht abbringen.

FM4-Moderator Blumenau und Falter-Redakteur und FH-Absolvent Apfl stellten beide fest, dass es keine kritischen Journalisten als Vorbilder für die jungen gäbe. Blumenau: „Die kritischen Journalisten in Österreich kann ein Sägewerksarbeiter an einer Hand abzählen.“ Der FM4-Mitbegründer kritisierte weiter, dass an der Fachhochschule Leute ausgebildet werden, die später aus Agenturmeldungen Zweispalter für den Standard zusammenkopieren könnten. „Im Bereich online wird viel zu wenig getan“, so Blumenau. Es fehle ihm auch generell am Engagement der angehenden Journalisten: „Wo seid ihr? Wo ist der Medien-Aktionismus?“ fragte er ins Plenum. Die Antwort des FH-Absolventen Apfl: „Viele gute, angehende Journalisten sind draußen in Prishtina, Brüssel oder Washington. Die kommen wieder zurück.“ Zudem kämen einige Jungjournalisten nach dem FH-Studium, dass mit seinen 40 Wochenstunden viel Zeit beanspruche, in „Biotope“ wie den „Falter“, „FM4“ oder „Datum“ und würden dort viel lernen. Medienrechtsexperte Noll stellte in Frage, wer nun wirklich „kritisch“ sei und ob nicht „die Billa-Verkäuferin bis hin zum Journalisten in Österreich alle unkritisch“ seien. Er erwarte keinen „kritischen, sondern guten Journalismus“.

Isabella Richtar, Moderatorin bei Puls 4, hielt fest, dass im Redaktionsalltag eines Privatsenders nicht viel Zeit für Kritik sei: „Es juckt niemanden, wir müssen das berichten, was die Leute hören wollen“. Rohrer strich zudem die schwierige wirtschaftliche Situation der Jungen heraus, die „per SMS kündbar“ seien. Außerdem müsse, um die Situation der Jungjournalisten zu verbessern, der Kollektivvertrag geändert werden, damit die Jungen nicht gezwungen seien, „sich ihren Schneid abkaufen zu lassen“. In der Endrunde, in der es um einen Ausblick des kritischen Journalismus in Österreichs ging, war sich das Podium einig: „Man muss für den Beruf brennen“, so Apfl. „Die Frage ist nicht so sehr, wo man den Beruf lernt. Man muss Journalist werden wollen“, so Noll. Und auch Rohrer ist davon überzeugt, dass „Leidenschaft und Begeisterung“ für den Beruf unheimlich wichtig seien.

Hier ist eine kleine Auswahl von Fotos der Diskussion. Brauchen Sie die Fotos in höherer Auflösung oder weitere Motive? Bitte melden unter maximilian.bauer@edu.fh-wien.ac.at
Nachbericht folgt noch.
Die Fotos können im Zusammenhang mit Berichterstattung über die Podiumsdiskussion und mit Verweis auf den Fotografen Alexander Müller verwendet werden.
Podium, Copyright: Alexander Müller

Podium, Copyright: Alexander Müller

Isabella Richtar, Copyright: Alexander Müller
Isabella Richtar, Copyright: Alexander Müller
Copyright: Alexander Müller
Stefan Apfl, Copyright: Alexander Müller

 

Anneliese Rohrer, Copyright: Alexander Müller

Anneliese Rohrer, Copyright: Alexander Müller

Alfred Noll, Copyright: Alexander Müller

Alfred Noll, Copyright: Alexander Müller